Spielen ohne Spielzeug

Hopsi & Klopsi gehen gern in den Kindergarten. Dort treffen sie alle ihre Freunde und können nach Lust und Laune den ganzen Tag spielen. Besonders heute ist das für beide sehr aufregend, denn die Erzieher ihrer Gruppe haben sich etwas Tolles ausgedacht. Sie haben den Bewegungsraum, also dort, wo die Kinder zum Toben und für Sportübungen bei schlechtem Wetter hingehen, leergeräumt. Dort, wo vorher die Sportmatten lagen, stapeln sich jetzt viele Kartons in verschiedenen Größen, außerdem sind überall große Pappstücke und Papprollen in unterschiedlichen Längen und Breiten verteilt.

Die Eltern der Kinder haben im Laufe der letzten Wochen dieses Sammelsurium von Pappe und Kartons gesammelt. So ist ein riesiger Papp-Berg entstanden. Auch Mama und Papa von Hopsi & Klopsi haben sich an der Aktion beteiligt. Bei jeder Gelegenheit haben sie gemeinsam und eifrig Kartons zuhause gesammelt und dann mit in den Kindergarten genommen.

„Heute ist es nun soweit“, sagt die Gruppenleiterin zu den Kindern. „Auf in den Bewegungsraum!“ Die Erzieher begleiten die Kinder in den Raum voller Pappe und erklären, was sie vorhaben. „Wir machen ein Experiment und spielen ohne Spielzeug“, sagt die Gruppenleiterin. „Ihr dürft Eure Fantasie benutzen und Euch aus der Pappe alles bauen, was Ihr wollt.“

Hopsi & Klopsi und alle anderen Kinder sind begeistert. Sie schnappen sich etliche Pappteile und fangen gleich an zu bauen. Jedes Kind bekommt zusätzlich eine Rolle Malerkrepp. So können sie verschiedene Teile miteinander verbinden.

Klopsi spielt mit seinem Kumpel. Sie errichten eine Ritterburg mit Wachtürmen und einem hochziehbaren Burgtor. Die Jungs begutachten die Mädels skeptisch, die sich in die andere Ecke des Raumes verzogen haben, um ein rosafarbenes Prinzessinnenschloss zu bauen.

Aber zunächst sitzen die Mädchen auf dem Boden und malen ihre Traumschlösser auf. Jede von ihnen hat eine andere Vorstellung. Hopsi zeichnet ein Schloss, wie sie es in ihrem Märchenbuch gesehen hat. Die stolze Prinzessin von „König Drosselbart“ wohnt auch in einem rosafarbenen Schloss mit einer breiten Treppe und Säulen. Außerdem hat es ein vergoldetes Dach. Das gefällt Hopsi, und sie hofft, dass ihre Freundinnen damit einverstanden sind. Die anderen Mädchen sind so vertieft, dass sie gar nicht bemerken, was die Jungs machen.

Sie haben sofort angefangen zu bauen. Nun begutachten sie ihr Werk. Klopsi bemerkt, dass sie fünf Türme haben, und jeder sieht anders aus, aber die Ritterburg ist ohne Mauern und auch das Burgtor fehlt. Jeder gibt dem anderen die Schuld. Klopsi will nicht streiten. Das mag er nicht. Deshalb macht er Vorschläge, wer was machen sollte, damit sie am Ende eine richtig tolle Ritterburg haben. Erst wollen auch die anderen Jungs alles bestimmen, aber schließlich wird Klopsi zum Ritterburg-Bauleiter ernannt und darf die Arbeit einteilen.

Die Zeit vergeht wie im Flug, gleich ist Mittagspause. Alle sind glücklich und Klopsi sieht, wie die Ritterburg langsam wächst. Hopsi träumt immer noch von ihrem Schloss, das sie auf dem Papier, aber noch nicht fertig hat. Mit den anderen Mädchen konnte sie sich noch nicht einigen.

Am Nachmittag, als Mama die beiden abholt, sind sie immer noch begeistert von diesem Tag.
Sie sind beide total aufgeregt und können es gar nicht erwarten, Mama alles zu zeigen und erklären. Die Erzieher schmunzeln über die Freude und das Engagement der Kinder. Hopsi & Klopsi und alle Kinder freuen sich, dass alle Sachen so liegen bleiben können, damit sie in den nächsten Tagen weiter ausprobieren können, was sich mit Papier und Pappe so machen lässt.

Ob die Mädchen es schaffen, ein Prinzessinnenschloss zu bauen?
Wie lange steht wohl eine Ritterburg?

Jetzt seid Ihr dran, liebe Kinder. Habt Ihr in Eurer Einrichtung auch schon einmal so tolle Sachen erlebt? Schreibt uns doch, oder malt uns ein Bild.

Wir freuen uns darauf.
Eure Hopsi & Klopsi