Zimt – eine echte Kostbarkeit

Ceylon-Zimt ist bekannt als echter Zimt. Er stammt ursprünglich von der südasiatischen Insel Ceylon, die 1972 in Sri Lanka umbenannt wurde. Wissenschaftlich wird er Cinnamomum Verum genannt und gehört zu den ältesten Aromastoffen der Welt. Bis ins 18. Jahrhundert zählte er zu den teuersten und kostbarsten Gewürzen.

Im Jahre 1502 fand das Gewürz durch den portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama seinen Weg von Ceylon über eine Gewürzroute nach Europa. Auf den sogenannten Gewürzrouten wurden damals Gewürze auf dem Landweg oder Seeweg nach Europa gebracht. Im ausgehenden Mittelalter kamen so immer mehr exotische Gewürze aus Asien und Indien nach Europa – so auch der Zimt.
Für lange Zeit war es für die Europäer ein Geheimnis, woher der kostbare Zimt stammt. Seine Herkunft wurde bewusst von den Händlern geheim gehalten. Orientalische Zwischenhändler erzählten mythische Geschichten über die Herkunft des Zimts.

Der Zimt als Gewürzmittel wurde erstmals im Mittelalter benutzt. Es wurde überliefert, dass die Klosterköche von St. Gallen ihn zuerst als Zutat in Fischgerichten verwendet haben. In der Antike nutzte man Zimt je nach Land hauptsächlich als Duftstoff, als Medizin, als ätherisches Öl, als Aphrodisiakum, als Räucherwerk zur Spende an die Götter oder zum Einbalsamieren von Verstorbenen.

Bei Zimt handelt es sich um die getrocknete Rinde des immergrünen Zimt-Lorbeerbaumes. Zimtbäume werden in sogenannten Zimtplantagen oder Zimtgärten angebaut. Diese befinden sich vor allem in China, Sri Lanka, den Seychellen und in Indonesien. Der Zimtbaum gehört zu der Familie der Lorbeergewächse und hat ovale, dunkelgrüne Blätter, helle gelbe Blüten und blaue Beeren. In der Natur können diese Bäume eine Höhe von über zwölf Metern erreichen. Auf Zimtplantagen werden die Bäume als Sträucher kultiviert. Geerntet wird jedes Jahr nach der Regenzeit, denn zu dieser Zeit ist die Rinde der Bäume besonders einfach zu verarbeiten. Dafür schneiden die Zimtbauern ca. 2 Meter lange junge Triebe der Bäume ab, schlitzen die Rinde an und entfernen sie vom Baum. Anschließend wird die äußere Rinde abgeschabt, sodass hauchdünne Innenrinden entstehen. Die abgetrennten Rinden werden geschichtet, ineinandergeschoben und dann getrocknet. Während des Trocknungsvorgangs rollt sich die Rinde automatisch nach beiden Seiten zusammen und nimmt die zimtbraune Farbe an. Auf diese Weise entstehen die typischen Zimtstangen. Je dünner die Rinde geschnitten wird, umso feiner sind Aroma und Qualität.

Auch wenn Zimt mittlerweile sehr bekannt ist, wissen nur wenige, dass es zwei Arten von Zimt gibt: Ceylon-Zimt aus Sri Lanka, der wie anfangs erwähnt auch als echter oder ursprünglicher Zimt bezeichnet wird, und chinesischer Cassia-Zimt. Bei Cassia-Zimtstangen wird eine sehr dicke Rindenschicht zu einer Zimtstange gerollt, Ceylon-Zimtstangen hingegen bestehen aus bis zu zehn dünnen, ineinandergeschobenen Innenrinden, die zu einer Stange gerollt sind. Das macht sie feiner und aromatischer im Geschmack.
Zimtpulver gewinnt man durch die Zerkleinerung der inneren Rinde. Anschließend werden die grob zerkleinerten Stangen in Gewürzmühlen zu feinem Pulver verarbeitet.

Zimt ist heutzutage vor allem zur Weihnachtszeit eines der beliebtesten Gewürze.
Ob leckere Desserts, Gebäck oder Getränke, das asiatische Gewürz verleiht den Gerichten einen aromatischen Geschmack. Es ist eine großartige Bereicherung in Porridge, Bowls, Zimtschnecken, Milchreis und verleiht Heißgetränken wie Kakao oder Cappuccino eine besondere Zimtnote.

Wer gerne mit Zimt würzt sollte für den feineren Geschmack zu dem hochwertigeren Ceylon-Zimt greifen. Doch es gibt auch andere Gründe, die für den Ceylon-Zimt sprechen. Der Cassia-Zimt enthält eine hohe Menge an Cumarin. Dieser Aromastoff kann in größeren Mengen schädlich sein.

Zimt ist nicht nur ein leckeres Gewürz, sondern auch ein effektives Naturheilmittel. Der hohe Anteil an Kalzium, Kalium, Eisen, Zink, Mangan und Vitaminen bietet viele gesundheitliche Vorteile für den Körper. Gesund sind vor allem die sekundären Pflanzenstoffe und Antioxidantien. So enthält schon ein Teelöffel gemahlener Zimt so viele Antioxidantien wie eine halbe Tasse Heidelbeeren und deckt 16 % der täglichen Verzehrmenge an Mangan ab.

ÜBERSICHT REZEPTE

Zimt-Tassenkuchen

Zutaten für eine Portion:

35 g Mehl
1 Esslöffel Kokosblütenzucker oder brauner Zucker
1/4 Teelöffel Backpulver
1 Prise Salz
1/4 Teelöffel Zimt
1 Prise Muskatnuss
1 Prise Nelken
1 Esslöffel gehackte Nüsse
1/2 Esslöffel Kokosöl
2 Esslöffel Kokosnussmilch, Hafermilch oder Sojamilch

Für den Butter Strudel:
1/2 Esslöffel Margarine oder Kokosöl geschmolzen
1 Teelöffel Kokosblütenzucker
1/2 Teelöffel Zimt

Für die Glasur:
1 Esslöffel Puderzucker
1/2 Teelöffel Kokosmilch

Zubereitung:

Alle trockenen Zutaten in einer Tasse verrühren. Die Butter in einem Topf schmelzen. Milch in den Becher geben und solange umrühren, bis sich ein dicker Teig bildet. In einer separaten kleinen Schüssel oder Tasse das Kokosöl oder die Margarine für den Zimtbutterstrudel schmelzen. Anschließend Zucker und Zimt in die geschmolzene Butter rühren. Zimtbutter über den Kuchenteig träufeln und leicht vermischen. Den Tassenkuchen für 45-50 Sekunden in die Mikrowelle geben und 1-2 Minuten abkühlen lassen. Glasur in der Butter-Schüssel zusammenrühren, über den Kuchen träufeln und genießen.

Fruchtiger Glühwein mit Zimt

Zutaten für 2 Portionen:

100 g Couscous
150 ml Wasser
3 frische Aprikosen
3 Datteln
3 Esslöffel gehackte Mandeln
ein paar Blättchen Minze
ein paar Rosinen
Schuss Zitronensaft
1 Teelöffel Zimt

Zubereitung:

Orange Waschen und in Scheiben schneiden. Alle Zutaten außer den Rotwein in einen großen Topf aus Edelstahl geben. Bei geschlossenem Deckel auf mittlerer Stufe auf etwa 70 Grad Celsius aufwärmen. Achtung: der Wein darf nicht gekocht werden, da er bei 78 Grad anfängt zu sieden. Wenn der Wein siedet, gehen die intensiven Aromen verloren und im schlechtesten Fall wird der Glühwein ungenießbar.

Den Topf vom Herd nehmen und den Glühwein mit allen Zutaten mindestens 45 Minuten ziehen lassen. Je länger die Zutaten ziehen desto aromatischer wird der Glühwein. Den fertigen Glühwein durch ein Sieb in die Tassen gießen und genießen.

Zimtschnecken mit Frischkäseglasur

Zutaten für 10 Stücke:

Für den Teig:
270 ml Milch
60 g Butter
500 g Mehl
50 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
½ Würfel frische Hefe
etwas Butter für die Form
etwas Mehl zur Teigverarbeitung

Für die Füllung:
100 g weiche Butter
70 g Zucker
3 Teelöffel Zimt

Für die Glasur:
70 g Frischkäse
1 Esslöffel weiche Butter
1 Esslöffel (gehäuft) Puderzucker

Zubereitung:

Milch mit der Butter in einem Topf erwärmen, Butter dabei zerlassen. Mehl mit Zucker, Vanilllezucker und Salz in einer Schüssel vermischen. Hefe zerkleinern und in die Schüssel geben. Milch zugeben und 5 Min. mit einem Mixer zu einem glatten Teig kneten. 45 Minuten zugedeckt ruhen lassen. Runde Auflaufform (Ø 30cm) fetten.
Mehl auf die Arbeitsfläche geben, den Teig durchkneten und zu einem Rechteck ausrollen. Für die Füllung weiche Butter aufschlagen, Zucker und Zimt zugeben. Zimt-Butter dünn auf den ausgerollten Teig streichen. Dabei einen ca. 1 cm dünnen Rand freilassen. Von der langen Seite aufrollen. Den Teig mit einem Messer in 10 gleichmäßige Scheiben schneiden. Einzelne Scheiben in die Form legen. Zugedeckt 30 Min. ruhen lassen. Backofen auf 180 Grad (Umluft: 160 Grad) vorheizen. Ca. 25 Min. backen und leicht auskühlen lassen.

Für die Glasur alle Zutaten aufschlagen und dünn auf die Zimtschnecken auftragen.

 

Bildnachweis: Glühwein@adobestock/Nata Bene; cinnamon rolls@adobestock/FomaA; Cinabon cake in mug@adobestock/ricka_kinamoto; Couscous mit gegrilltem Gemüse@depositphotos/svariophoto
Quellen: www.cinnamonandcoriander.com; www.einfachbacken.de; www.familiekocht.com; www.piccantino.de; www.alnatura.de; www.eatsmarter.de; www.schwarzerpfeffer.de; www.lebeheute.de; www.bremer-gewuerzhandel.de