Elefanten fressen Weihnachtsbäume

Als Hopsi am Sonntagmorgen ihre Jacke aufhängt, fällt ihr Blick auf das eingerahmte Bild von Ameisenbär Elfriede, für die sie und ihre Familie im Zoo eine Patenschaft übernommen haben. „Mama, können wir die Ellie nicht mal wieder besuchen?“

„Oh ja, bitte. Ich möchte sie auch mal wieder sehen!“, stimmte Klopsi sofort mit ein und zog sich die Schuhe nach ihrem kleinen Spaziergang aus.

Mama und Papa tuscheln kurz, denn eigentlich war ein ruhiger Sonntag ohne große Unternehmungen geplant. Doch es fiel beiden immer schwer, den Kindern einen Wunsch abzuschlagen, was diese manchmal vielleicht ein klitzekleines bisschen ausnutzen. Schließlich kam Mama zu ihnen. „Na gut, nach dem Mittagessen fahren wir zusammen in den Zoo und besuchen Ellie.“

„Oh ja, das wird klasse!“ Klopsi machte einen Luftsprung vor Freude und auch Hopsi lächelte zufrieden.

Später nach dem Mittagessen fuhren sie alle gemeinsam zur Zooanlage. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester war immer viel los auf den Straßen. Überall tummelten sich Familien, Pärchen oder Freunde und bummelten durch die Innenstadt, gingen einkaufen, besuchten eines der Restaurants oder Museen. Auch im Zoo war reger Betrieb, sodass sie noch eine Weile anstehen mussten, bis sie am Einlass bezahlen konnten.

Kaum, dass sie durch die Drehtür waren, liefen die Geschwister ungehalten los. Ihren Ameisenbären hatten sie inzwischen schon so oft besucht, dass sie den Weg bereits auswendig kannten. Glücklicherweise kamen sie genau richtig, denn es war Fütterungszeit und sie konnten Ellie beim Fressen zusehen.

Als Mama und Papa zu ihnen aufschlossen, machten sie noch ein schönes Foto von Hopsi, Klopsi und Ellie, die sich gerade über ihr Futter hermachte.

„Jetzt habe ich auch Hunger bekommen“, meinte Klopsi und erntete ein Lachen von seiner großen Schwester.

„Ich auch“, gab Papa zu.

„Also schön, dann lasst uns erst mal das Bistro besuchen“, schlug Mama vor und ging voraus.

Dort angekommen, bestellte jeder, was er gerne mochte. Hopsi entschied sich für einen großen gesunden Salat, Klopsi hingegen wählte Nuggets mit Pommes aus und Mama und Papa jeweils ein Schnitzel mit verschiedenen Beilagen.

„Jetzt bin ich aber voll“, meinte Klopsi nach dem Essen zufrieden, schob seinen Teller von sich und schielte zum Gehege der Elefanten hinüber.

Hopsi folgte seinem Blick. „Was machen die denn da mit den Tannen?“

„Ich weiß nicht genau. Aber wir können ja mal hingehen und es uns genauer ansehen“, schlug Mama vor.

Nachdem Papa bezahlt hatte, ging die Familie rüber zum Gehege und beobachtete die großen Rüsseltiere, die offenbar einzelne Tannenzweige zermalmten.

„Entschuldigung, warum fressen die Elefanten denn die Tannenbäume?“, fragte Hopsi einen der vorbeilaufenden Zoomitarbeiter wissbegierig.

Dieser blieb stehen und schaute nun ebenfalls zu den Tieren. „Das sind alte Weihnachtsbäume und für die Elefanten sogar eine richtige Delikatesse.“

„Können sich die Elefanten dabei nicht wehtun?“, fragte Hospi besorgt.

Der Mann winkte ab. „Nein, da besteht keine Gefahr. Die Bäume kommen ja nicht aus dem Wohnzimmer und waren vorher auch nicht geschmückt. Ausgediente Weihnachtsbäume nehmen wir auch gar nicht an. Da könnten immer Rückstände von Lametta oder vergessene Weihnachtskugeln dranhängen. Die würden den Tieren nur schwer im Magen liegen. Deshalb nehmen wir nur die Bäume an, die Händler nicht verkaufen konnten.“

„Puh, dann ist ja gut“, sagte Klopsi und wischte sich mit der Hand erleichtert über die Stirn.

Mama bedanket sich noch bei dem Tierpfleger für die Erklärung. Eine Weile schauten sie den Elefanten noch beim Vertilgen der grünen Zweige zu, dann machten sich alle zufrieden auf den Heimweg.