Kräuterkunde: Oregano, Thymian und Salbei

Jedes Land hat seine typische Küche mit dazu passenden Gewürzen und Kräutern. Je nach Gericht kann man dann Gräser, Blättchen und Stängel zufügen. In Abhängigkeit des Geschmacks werden viele Gerichte mit ganz bestimmten Kräutern versehen. Kräuter erfreuen sich wachsender Beliebtheit und das verdanken wir hauptsächlich unserem neugierigen Blick in die Küchen vieler Länder.

Kräuter stehen zum Beispiel ganz oben auf der Zutatenliste vieler mediterraner Gerichte. Der Begriff mediterran bezieht sich in erster Linie auf die an das Mittelmeer angrenzenden Regionen. In den meisten Fällen wird darunter die Mittelmeerküche verstanden, die ganz charakteristische Zutaten für diese Region enthält.

Typische Zutaten sind hier Oliven, Knoblauch, Auberginen, Paprika, Meeresfrüchte und eben bestimmte Kräuter, wie z. B. Oregano, Rosmarin, Salbei, Basilikum und Thymian.

Mediterrane Kräuter werden mittlerweile auch sehr häufig in unserer Küche verwendet. Auf unseren Einkaufslisten stehen sie nicht zuletzt aufgrund ihrer Würze und ihres Aromas ganz oben. Schließlich entstammen sie einer Landschaft, die für die Energie und das Feuer der mediterranen Sonne bekannt ist. Zu den Lieblingsgerichten in unserer Küche  gehören mittlerweile die mediterranen Gerichte wie z. B. Pizza in allen Varianten, Spaghetti mit aromatischem Pesto, Tomate-Mozzarella mit Basilikum und Lamm mit Thymian. Kräuter verleihen diesen Gerichten das nötige “Etwas”.

Eine ausführliche Erklärung und Beschreibung vom Basilikum und Rosmarin finden Sie bereits im ersten Teil unserer Kräuterkunde.

Oregano – Star vieler italienischer Gerichte

Oregano stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Es wird in warmen und gemäßigten Gebieten angebaut und genutzt. Oregano bevorzugt also warme Standorte auf kalkhaltigem Untergrund.

Der Oregano ist eine krautige Pflanze und wird bis zu 65 Zentimeter hoch. Die Pflanze ist mehrjährig und bedingt winterhart. Einige Sorten überstehen sogar Temperaturen bis zu -15° C. Das Kraut hat relativ kleine, eiförmig Blätter, die meist nicht größer als vier Zentimeter werden. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Im Garten bevorzugt die Pflanze einen Standort, der warm und sonnig ist. Oregano kann das ganze Jahr über von der Pflanze geerntet werden.

Verwendung in der Küche

Typisch für Oregano ist sein pikanter Geschmack und sein aromatischer Geruch. Er wird auch als Star vieler Nudelsaucen und Gerichte bezeichnet. Grundsätzlich ist Oregano kaum aus der italienischen Küche wegzudenken und oft in Kräutermischungen enthalten. Auch im getrockneten Zustand bleibt das Aroma bestehen. Er ist vielseitig einsetzbar und passt nicht nur zu Fleisch- und Fischgerichten, sondern harmoniert ganz hervorragend mit frischen Zutaten verschiedener Salate. Außerdem kann der Oregano mit gegart werden, ohne dass er sein Aroma verliert.

Oregano als Heilkraut

Oregano kann aufgrund seiner enthaltenden Inhaltstoffe bei vielen Beschwerden eingesetzt werden. Dieser Pflanze werden antibakterielle, appetitanregende, pilzhemmende und teilweise antivirale Heilwirkungen zugesprochen. Oregano hat eine positive Wirkung bei Verdauungsbeschwerden sowie Erkrankungen der oberen Atemwege.

Quellen:

http://www.kraeuter-buch.de/

http://www.essen-und-trinken.de

http://www.provence-netz.de

http://www.lebensmittel-warenkunde.de

Salbei – Heilkraut mit langer Tradition

Der Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wurde in der Antike und im Mittelalter in anderen Ländern verbreitet. Deshalb gehört er zu den Ältesten bekanntesten Heilpflanzen. Salbei ist ein mehrjähriger Halbstrauch mit fast eiförmigen Blättern. Er wird bis zu 60 Zentimeter hoch und kann trockene und karge Standorte vertragen. In seiner Blütezeit von Mai bis Mitte Juli bildet er meist weiße oder violette Blüten aus. Die beste Erntezeit für den Salbei liegt vor der Blütezeit, denn mit der Blüte geht das Aroma in den Blättern verloren.

Verwendung in der Küche

Der Salbei ist ein beliebtes Kraut der mediterranen Küche und wird u.a. für Saltimbocca (1), Entrecote (2) oder Antipasti (3) verwendet. Der Salbei duftet nicht nur intensiv, er besitzt auch einen ausprägten Geschmack. Dieser wird als angenehm bitter und würzig beschrieben. Sein bitterer Geschmack wird nicht von allen geschätzt, doch er wirkt sich förderlich auf die Verdauung aus. Aus diesem Grund wird er gerne zum Verfeinern von fettigerem Essen eingesetzt. Hinsichtlich der Verwendung ist bekannt, dass die kleinen jungen Blätter deutlich milder schmecken als Ältere.

Saltimbocca (1): Saltimbocca ist eine bekannte Spezialität der italienischen Küche.  Sie besteht aus gebratenem Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbei.

Entrecote (2): Entrecote ist ein Begriff aus der französische Küche. Damit ist das Rippenstück vom Rind gemeint, das in Scheiben gebraten wird.

Antipasti (3): Antipasti ist die italienische Bezeichnung für Vorspeisen. Die Antipasti der italienischen Küche bestehen aus kleinen Gerichten als Auftakt eines mehrgängigen Menüs.

Salbei als Heilkraut

Wie anfangs schon erwähnt, wurde Salbei bereits im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als Heilmittel verwendet. In Deutschland wurde er in dieser Zeit eher in Klostergärten angebaut. Die in Salbei enthaltenden Inhaltstoffe können viele alltägliche Beschwerden mildern. Naturheilkundlich wird der Salbei in der heutigen Zeit bei Erkältung bzw. grippalen Infekten, Rachen- Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen, Bronchitis, Keuchhusten, Rheuma, leichten Depressionen, Hyperhidrose (krankhaftes Schwitzen), Abstillen in der Stillzeit, leichte Verdauungsbeschwerden und bei der Wundheilung verwendet.

Thymian – bringt Schwung in eine Mahlzeit

Thymian ist auch als Immerkraut, Küchenpolei und römischer oder welscher Quendel bekannt. Er ist eine typische mehrjährige Pflanze aus dem Mittelmeerraum, wächst als Strauch und kann eine Höhe von 40 Zentimetern erreichen.  An den Stängeln wachsen kleine elliptische, am Rand eingerollte dunkelgrüne Blätter, die sehr stark duften. In der Blütezeit von Juni bis Oktober bildet er trichterartige, meist rosafarbene bis hellviolette Blüten aus. Thymian braucht einen hellen bis sonnigen und trockenen Standort. Er eignet sich auch als Beeteinfassung und Kübelpflanze.

Verwendung in der Küche

Thymian hat ein angenehmes, leicht herbes Aroma, das vor allem in der Mittelmeerküche hochgeschätzt wird. Er kann frisch, getrocknet, gemahlen oder gefroren verwendet werden. Seine höchste Würzkraft entfaltet der Thymian im getrockneten Zustand. Thymian harmoniert in der Küche gut mit Lorbeer, Rosmarin oder Salbei. Er besitzt eine konservierende Eigenschaft und ist deshalb Bestandteil in vielen Wurstsorten.

Heilkunde

In der Heilkunde und Homöopathie wird Thymian als Heilpflanze empfohlen. Thymian besitzt krampf- und schleimlösenden Eigenschaften und wirkt schmerzstillend, desinfizierend, blutstillend, anregend, antibakteriell und pilztötend. Die Pflanze lindert zahlreiche Beschwerden bei Husten, Bronchitis, Keuchhusten, Reizhusten, Asthma, Halsentzündung, Heiserkeit, Kehlkopfkatarrh und hilft auch bei Magenbeschwerden, Blähungen, Sodbrennen, Durchfall und Verdauungsschwäche.