Die Osterüberraschung

Es wird Frühling. Auf der Wiese im Kindergarten blühen Krokusse und Schneeglöckchen. Die Sonne scheint, deshalb ist es nachmittags jetzt jeden Tag ein bisschen wärmer, so dass die Kinder wieder regelmäßig draußen spielen können.

Hopsi spielt am liebsten „Himmel & Hölle“ mit ihren Freundinnen. Dafür haben sie große Kästchen auf die Steine gemalt. Hopsi hat viel Übung darin und kann sogar auf einem Bein hüpfen.

Klopsi spielt gern im Sandkasten. Er ist ziemlich geschickt darin, Burgen zu bauen. Er würde ja auch mal gern mit den Mädchen hüpfen spielen, aber auf einem Bein … ? Tim, sein bester Freund, ruft gerade: „Guck mal, die Mädchen, die hüpfen wieder. Das sieht ja komisch aus. Da baue ich lieber eine Ritterburg im Sandkasten.“ „Mhm“, bestätigt Klopsi mit einem Nicken, weil er sich nicht traut zu sagen, dass er auch gern mal hüpfen würde.

Im Sandkasten kann er am besten überlegen, was er sich zu Ostern wünscht. Die Erzieherinnen haben die Kinder erinnert, dass bald Ostern ist. Heute Morgen, gleich nach dem Frühstück, haben alle zusammen begonnen, den Osterschmuck zu basteln. Bald werden sie die bemalten Eier, die Häschen und Ostereierkörbchen im Kindergarten verteilen. Das gefällt Klopsi, wenn nur das Basteln vorher nicht wäre. Am liebsten sucht er aber Ostereier, das macht richtig Spaß.

„Tim, bald ist Ostern. Weißt du schon, was der Osterhase dieses Jahr für dich versteckt?“ fragt er seinen Freund, während er die Sandtürmchen auf die Burg setzt. „Nö“, antwortet Tim, „weiß ich nicht, aber mein großer Bruder hofft, dass wir ein neues Computerspiel bekommen.“

“Ein Computerspiel”, denkt Klopsi, “wäre nicht schlecht, aber eigentlich hätte ich gern Stelzen.” Letztens war die ganze Familie auf dem Rummel. Da waren Stelzenläufer. Die sahen richtig lustig aus. Mama und Papa, Hopsi und er haben ausprobiert, auf den Holzstelzen zu laufen. Papa und Hopsi haben ganz schön hin- und hergewackelt. Dann ist Hopsi auch noch umgefallen und fing an zu weinen. Klopsi hatte sich gar nicht so ungeschickt angestellt und konnte damit sogar drei Schritte machen. Er beschließt, für den Osterhasen ein Bild zu malen, damit der weiß, was Klopsi sich wünscht.

Als die Kinder nach dem Kindergarten zuhause sind, setzt er sich gleich an den Tisch und malt die lustigen Stelzenläufer vom Rummel. Einer der Läufer hat große Ähnlichkeit mit Klopsi. Als Mama und Papa beim Abendessen fragen, was sich Hopsi und Klopsi zu Ostern wünschen, holt Klopsi das Bild aus seinem Zimmer und gibt es seinen Eltern.

Noch zweimal schlafen, dann ist endlich Ostern. Oma und Opa kommen zu Besuch. Es ist wieder schönes Wetter. Hopsi und Klopsi drängeln, dass sie nun endlich im Garten nach den Ostereiern suchen dürfen. Die Erwachsenen haben dabei genauso viel Spaß wie ihre Kinder, die wild durch den Garten laufen. Hopsi ist ziemlich schnell und findet ganz viele bunte Ostereier.

Klopsi steht und schaut … und dann schaut er noch einmal. Hinter dem Apfelbaum steht etwas, das sieht aus wie … Stelzen! Mama und Papa wussten gar nicht, dass Klopsi so schnell laufen kann. „Stelzen! Die sind für mich“, strahlt er alle an.

Auf der Wiese kann er sie schlecht ausprobieren, aber der Weg zur Tür ist gepflastert. Papa hilft ihm und stützt Klopsi bei den ersten Schritten. Er ist so aufgeregt, dass er gar nicht mitbekommt, dass Hopsi einen neuen Puppenwagen bekommen hat und ebenso froh ist, wie ihr Bruder. Mit Papas Hilfe „stelziert“ er zu Hopsi, die staunend zu ihrem Bruder aufblickt.

„Klopsi, du bist ja so groß“, stellt sie fest. „Ja!“ antwortet Klopsi stolz grinsend und versucht, alleine zu laufen. Am Ende klappt das ziemlich gut.